Erwachsenenbildung Niedersachsen

Kolleginnen und Kollegen der Branche bleiben hartnäckig bei ihren Forderungen

Falko Mohrs zu Gast bei ver.di – Minister stellte sich erneut den Fragen der Ehrenamtlichen
08.10.2024
Kohle für Köpfchen: Falko Mohrs am 18. September 2024 zu Gast bei ver.di

„Kohle für Köpfchen“ – das ist immer noch genauso wichtig wie vor zwei Jahren! Denn die Erwachsenenbildung in Niedersachsen steht weiterhin vor großen Herausforderungen.

Mehr als 200 Kolleg*innen aus der niedersächsischen Erwachsenen- und Weiterbildung haben am 18. September ihre Forderungen für eine spürbare und deutliche Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen bei einer Veranstaltung mit dem zuständigen Minister Falko Mohrs, die auch im Internet übertragen wurde, bekräftigt. Marie Wilke, von der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, betonte die Notwendigkeit von Demokratieförderung und nachhaltigen Programmen, statt immer nur zu versuchen, mit Projekten und zu geringen Mitteln, Brände zu löschen: „Wir brauchen eine verlässliche und faire Finanzierung in der politischen Bildung und nicht die Flickschusterei angesichts der Erfolge der rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien und Bewegung“, sagte Wilke.

Erwachsenenbildung soll sich durch Zugänglichkeit für alle Menschen auszeichnen. Lebenslanges Lernen bedeutet, dass Schulabschlüsse nachgeholt werden können und Integration durch Sprachkurse und andere Bildungsmaßnahmen gelingen kann. Volkshochschulen leisten hier einen wesentlichen Beitrag. „Wenn aber immer weniger Kurse angeboten werden können, weil die Finanzierung nicht ausreicht, dann sehen wir hier eine große Gefahr für die soziale Teilhabe aller an der Gesellschaft und die gelingende Integration“, sagte Eike-Thorsten Rick, pädagogischer Mitarbeiter der VHS Braunschweig. Astrid Schneller, Programmbereichsleiterin der VHS Göttingen ergänzte: „Eine unterschiedliche Bezahlung für die gleiche Tätigkeit in den Volkshochschulen in Niedersachsen muss der Vergangenheit angehören. Wir machen Aufgaben im öffentlichen Interesse und das muss auch überall wie hier bei uns in Göttingen mit dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt werden.“

Auch die vielen Heimvolkshochschulen in Niedersachsen als Begegnungs- und Lernorte stünden vor der Situation, dass Angebote verteuert werden müssten. „Wir Mitarbeitende in Hauswirtschaft, Pädagogik, Buchhaltung, Verwaltung und Haustechnik machen unsere hochmotivierte Arbeit gern, kämpfen jedoch täglich mit zu hohem Arbeitsaufkommen, verursacht durch den stark spürbaren Fachkräftemangel in fast jedem der genannten Bereiche“, ergänzte Andreas Geßner aus der HVHS Maria[1]spring. Gute Arbeit in der Erwachsenenbildung gibt es nicht zum Nulltarif: „‘Kohle für Köpfchen‘ – heißt: Die Landesregierung und allen voran Falko Mohrs als zuständiger Minister für Erwachsenenbildung müssen den selbstgesetzten Anspruch, die Förderung langfristig merklich zu erhöhen, auch in dieser Legislatur umsetzen“, sagte Dr. Frank Ahrens, ver.di-Branchenkoordinator für die Weiterbildungsbranche in Niedersachsen. Falko Mohrs verwies auf die aus seiner Sicht schwierige Haushaltslage. Die Verstetigung der Mittel im Haushalt, die bislang über die politische Liste in die Erwachsenenbildung geflossen seien, sei ein erster wichtiger Schritt, reiche ihm aber auch nicht aus. Für eine Erhöhung der Mittel müssten weitere Anstrengungen unternommen werden, betonte der Minister.“