Universitätsmedizin Göttingen

ver.di kritisiert Angriff auf das Streikrecht

Nach Tarifabschluss: Universitätsmedizin Göttingen vergibt Auftrag an Fremdfirma
Pressemitteilung vom 22.05.2023
Nach Tarifabschluss: Universitätsmedizin Göttingen vergibt Auftrag an Fremdfirma - ver.di kritisiert Angriff auf das Streikrecht


Nachdem im jüngsten Tarifkonflikt zwischen ver.di und der Klinikservicegesellschaft der Universitätsmedizin Göttingen ein Ergebnis erzielt wurde, hat der Arbeitgeber nun gegenüber den Beschäftigten einen überraschenden Schritt angekündigt. Die Reinigung der zentralen Operationssäle (ZOP) soll ab dem Jahr 2024 an eine Fremdfirma vergeben werden.

Konkret betroffen wären von dem Schritt 35 der insgesamt über 1.000 Beschäftigten der UMG Tochter. Ein „Großteil“ von ihnen soll künftig im hauswirtschaftlichen Dienst (HWD) untergebracht werden, „allerdings dann zu angepassten Konditionen“, heißt in der Mitarbeiter:innen-Zeitschrift des Unternehmens. Begründet wird das Vorhaben mit den Arbeitskämpfen in der letzten Tarifauseinandersetzung. Damit wird die Belegschaft der Universitätsmedizin Göttingen weiter aufgespalten, nachdem die Reinigung insgesamt bereits in die Klinikservicegesellschaft ausgelagert wurde.

„Wir werten dies als eine Maßregelung der Kolleginnen und Kollegen, die sich in besonderem Maße für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen eingesetzt haben“, sagt ver.di-Landesleiterin Andrea Wemheuer. „Bereits die bestehenden Ausgliederungen und die damit verbundene Tarifflucht sind in einem Landesbetrieb nicht hinnehmbar, eine weitere Zersplitterung ist völlig inakzeptabel“, so Wemheuer weiter.

ver.di fordert die Geschäftsführung der Universitätsmedizin Göttingen und die politisch Verantwortlichen auf, das Vorhaben unmittelbar fallenzulassen. Zudem hat die Gewerkschaft Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs zu einem Gespräch mit den betrieblichen Interessenvertretungen vor Ort eingeladen.

„Die Ankündigung macht die Beschäftigten wütend“, sagt David Matrai, der beim Landesbezirk für das Gesundheitswesen zuständig ist. „Sie sind ein unverzichtbarer Teil der Unimedizin, denn Krankenhaus ist Teamarbeit“, so Matrai weiter. „Wer die Belegschaft spaltet, gefährdet nachhaltig den Betriebsfrieden“, kritisiert der ver.di Vertreter.

 

Pressekontakt

Sebastian Wertmüller
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