VHS Göttingen: Ist der Aufsichtsrat das Problem?
Der VHS-Geschäftsführer Thomas Eberwien ist vorerst abberufen. ver.di begrüßt diese Entscheidung. Nach Ansicht von Geschäftsführer Sebastian Wertmüller, eröffnet das die Möglichkeit, die Vorwürfe unabhängig und nachvollziehbar zu prüfen und das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abzuwarten.
Dies sei umso notwendiger, nachdem einzelne Aufsichtsratsmitglieder die offenen Fragen weniger in den Vorwürfen sehen, sondern darin, dass diese nach außen dringen. Nur so könnten beispielweise die Äußerungen von Aufsichtsratsmitglied Harald Noack interpretiert werden, der in einer völlig unangemessenen Metaphorik von „Treibjagd“ und „Abschuss“ schwadroniere und einen Skandal nur darin erkennen kann, dass Vorwürfe an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Sebastian Wertmüller: „Wir müssen leider immer wieder feststellen, dass die Bereitschaft, Vorwürfe gegenüber hierarchisch höher Gestellten unter den Tisch zu kehren größer ist, als das Interesse an einer lückenlosen Sachaufklärung. Stattdessen wird dann versucht, die zu Schuldigen zu erklären, die eine mögliche Vertuschung verhindern.“
Der ver.di-Geschäftsführer betont, dass die Beschäftigten und der Betriebsrat der VHS Göttingen sich zu 100 % korrekt verhalten hätten. Wer dennoch weiterhin auf die Beschäftigten zu zielen versuche, sei ein Teil des Problems und nicht ein Teil einer transparenten Aufklärung: „Auch die Beschäftigten haben Erwartungen an einen Aufsichtsrat. Das Rumeiern bis Montagabend und die Attacken gegen Beschäftigte haben wenig zur Vertrauensbildung beigetragen.“
Sebastian Wertmüller
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