Kita-Phasenplan

Wir brauchen lokalen Krisenstäbe und breite Beteiligung vor Ort!

06.05.2020
Wir brauchen lokalen Krisenstäbe und breite Beteiligung vor Ort! Gedanken zum Kita-Phasenplan


Beim Kita-Phasenplan kommt die Mitbestimmung zu kurz

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am Montag hat die Landesregierung ihren sog. „Niedersachsen-Plan“ vorgestellt. In einer Reihe von Branchen, bei denen wir mit und für die ver.di-Kolleg*innen zuständig sind, wurden weitgehende Lockerungen der Corona-Einschränkungen geplant. Auch im Bereich Kita soll ein Phasenplan die Kapazitäten bei den Notdiensten hochfahren. Dabei droht der Arbeits- und Gesundheitsschutz zugunsten einer möglichst hohen Betreuungsquote in den Hintergrund zu treten – und damit auch der Schutz vor möglichen Infektionen.

Gerade der Schutz der Gesundheit und vor Ansteckungen muss über allem stehen, er darf nicht dem Druck verschiedener Interessenvertretungen geopfert werden. Unser Eindruck ist, dass im Bereich der Kita, wo Abstandsmaßnahmen mit den Kindern nur sehr schwer umsetzbar sind, das Kultusministerium unbedingt gestresste Eltern entlasten will, während die Beteiligung der Betriebs- und Personalräte wie auch der Elternvertretungen dabei nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Die konkreten Maßnahmen dürfen nicht nur am grünen Tisch mit den Spitzenverbänden beraten werden! Wir erwarten und fordern die Einrichtung örtlicher Kita-Krisenstäbe mit allen relevanten Akteur*innen. Nur vor Ort sind die genauen Bedingungen bekannt: Sind die Räume groß genug, steht genug Personal zur Verfügung, sind die Organisationskonzepte für die Umsetzung auch des Hygieneschutzes ausreichend, werden Angehörige von Risikogruppen hinreichend geschützt etc. Für eine gute und breit getragene Umsetzung braucht es die Beteiligung wie das Zusammenspiel mit allen Akteuren
Wir haben vollstes Verständnis für die Situation der Eltern, wie auch die Wichtigkeit für die Entwicklung der Kinder – für eine gute Ausweitung der KiTa- und Krippenangebote müssen aber auch die anderen Aspekte berücksichtigt werden.

Euer

DETLEF ATHING
Landesleiter ver.di Niedersachsen-Bremen