Energiewirtschaft Nds-Bremen

Angriffe auf Beschäftigte in der Energiewirtschaft

Bedrohungen und tätliche Angriffe - ver.di fordert umgehend Schutz für die Beschäftigten in der Energiewirtschaft
07.10.2022
Daumen runter


Die Beschäftigten der Energiewirtschaft erleben derzeit bei ihrer beruflichen Tätigkeit immer häufiger Ausnahmesituationen. Verzweifelte Kunden, die ihre Energiekosten nicht mehr bezahlen können, wenden sich in ihrer Not an die Kundenbetreuer*innen ihres Versorgungsbetriebs. Die vielen damit verbundenen Schicksale, die Bedrohungen und mitunter auch die tätlichen Angriffe, lösen bei den Beschäftigten erheblichen Druck und Angst aus. Trotz hohem Engagement und Hilfsbereitschaft ist es in der derzeitigen Situation für die Beschäftigten in den Betrieben nicht immer möglich, den Kunden ausreichend zu helfen. Das liegt auch daran, dass Politik und Wirtschaft zwar Maßnahmen gegen die steigenden Preise entwickeln, diese aber oft nicht ausreichend sind, nicht konkret formuliert werden oder nach kurzer Zeit wieder überholt sind.

Die Delegierten der ver.di Landesfachgruppenkonferenzen der Energie-, Wasser- und Abfallwirtschaft im Landesbezirk Niedersachsen Bremen fordern deswegen sofortige Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten in der Energiewirtschaft.

Diese – nicht abschließenden - Forderungen lauten:

  • Sofortige Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten der Energieversorger mit direktem Kundenkontakt, vor körperlichen und psychischen Angriffen
  • Wirksame Entlastungsangebote zur Kompensierung der steigenden Belastung für die Beschäftigten
  • Perspektiven der Beschäftigungssituation anlässlich der Energiekrise für die kommenden Monate
  • Wertschätzung und Anerkennung für die Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrer Arbeit die Versorgungssicherheit sicherstellen

Melina Wulf, ver.di-Landesfachgruppenleiterin Energiewirtschaft, sagt: „Wirtschaft und Politik sind in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Beschäftigten weiterhin ohne gesundheitliche Auswirkungen ihre Arbeit ausüben können. Unsere engagierten Kolleg*innen gehen derzeit oft weit über ihre Belastungsgrenzen und können nicht immer die nachvollziehbaren Kundenbedürfnisse erfüllen.“

„Neben dem Schutz der Beschäftigten in der Energiewirtschaft ist es von elementarer Bedeutung, dass die Maßnahmen zur Kompensation der steigenden Energiepreise schnell, konkret und ausreichend sind“, sagt Alexander Kramer, Betriebsrat in der EWE Region Ostfriesland. Es gehe um die Absicherung für die Kunden, die Beschäftigten und letztlich um den Zusammenhalt in der Gesellschaft, sagt Kramer weiter.