Energiewirtschaft Nds-Bremen

ver.di kündigt unmittelbare Warnstreiks bei einem Scheitern die Tarifverhandlungen für die rund 30 000 Beschäftigten in der Tarifgemeinschaft Energie an

Betroffen davon sind am Donnerstag in Niedersachsen auch die Kernkraftwerke Grohnde, Unterweser und Stade
20.04.2023
ver­.­di kün­digt un­mit­tel­ba­re Warn­streiks bei ei­nem Schei­tern die Ta­rif­ver­hand­lun­gen für die rund 30 000 Be­schäf­tig­ten in der Ta­rif­ge­mein­schaft Ener­gie an


Die Tarifverhandlungen für mehr als 30 000 Beschäftigte in der Tarifgemeinschaft (TG) Energie sind am heutigen Mittwoch in Berlin in die zweite Runde gegangen. Sollte es dabei zu keiner Einigung kommen, kündigt die Gewerkschaft ver.di bereits für den Donnerstag Warnstreiks an. In Niedersachsen betreffen die Verhandlungen Unternehmen wie die Netzbetreiber Avacon und Westnetz und TenneT, sowie Firmen des E.ON-Konzerns, wie E.ON Grid Solutions, E.ON Pensionsmanagement oder E.ON Digital Technology. Neben der Zentrale in Hannover sind auch die Beschäftigten der Kernkraftwerke von Preussen Elektra in Grohnde, Unterweser und Stade von den Verhandlungen betroffen. „Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen darüber informiert, dass wir uns vorbehaltlich des Ergebnisses der heutigen Verhandlungsrunde, ab morgen im Warnstreik befinden“, sagt Melina Wulf, bei ver.di in Niedersachsen-Bremen für die Energiewirtschaft zuständig.

„In der ersten Verhandlungsrunde am 6. März 2023 hat uns die Arbeitgeberseite ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Stefan Najda. Es zeige weder die Bereitschaft zur Investition in qualifizierte Nachwuchskräfte, noch spiegele das Angebot nicht einmal annähernd die von der Gewerkschaft erwartete Wertschätzung gegenüber den Leistungen der Beschäftigten angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen in der Energiewirtschaft wieder.  „Wir fordern den Arbeitgeberverband energie- und wasserwirtschaftlicher Unternehmungen e.V. (AVEW) sowie den AVEU auf, uns ein adäquates, verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen“, sagt Najda.

Die Forderungen im Einzelnen:

  • 13 Prozent mehr Geld – mindestens 550 € mehr im Monat
  • eine Laufzeit von 12 Monaten
  • 300 € Azubivergütung mehr
  • Übernahme der Azubis nach 2024

Sollten die Beschäftigten in den Warnstreik gehen, werde es weder Stromausfälle geben, noch sei die Sicherheit der Kernkraftwerke gefährdet. „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind professionell und gehen sehr verantwortlich mit möglichen Warnstreiks um. Wir haben für jeden Bereich Notdienstvereinbarungen abgeschlossen. Unsere Kolleginnen und Kollegen gewährleisten in diesem Rahmen zu jeder Zeit die Sicherheit der Versorgung und der Anlagen“, sagt Melina Wulf.